Hafen

Am 13. August 1715 wurde in Ruhrort beschlossen, einen Hafen anzulegen. Die Arbeiten begannen im Herbst, wurden aber wegen der fortgeschrittenen Jahreszeit nicht mehr fertiggestellt. Am 16. September 1716 beschloss dann der Magistrat den Plan fortzusetzen. Dieser Beschluss bedeutete die Geburtsstunde des Ruhrorter Hafens.

Ruhrorter Hafen
Ruhrorter Hafen, heutiger Ausbaustand

Das damals angelegte 20 Meter breite und 250 Meter lange Hafenbecken wurde zwar noch nicht stark genutzt, dafür aber wiederholt vertieft, befestigt und erweitert. Zu einem sprunghaften Anstieg des Güterumschlags kam es erst 1780, nachdem die Ruhr reguliert worden war.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts konnte das alte Hafenbecken durch die zahlreichen Hochwässer nicht durchgehend genutzt werden. 1799 wurde mit 13,63 Meter das bisher höchste Hochwasser am Ruhrorter Pegel gemessen. Der Bau eines neuen, gegen Hochwasser und Eisgang gesicherten Hafens wurde dringend notwendig.

In den Jahren 1820 bis 1825 entstand auf Betreiben des Freiherrn von Vincke ein neuer, leistungsfähiger Hafen in den Ruhrwiesen oberhalb Ruhrorts. Etwa dort, wo heute das „Tausendfensterhaus“ steht. Der nördliche Teil dieser Anlage besteht heute noch als Werfthafen. 1860 und 1877 wurden weitere Erweiterungen vorgenommen.

1867 stand Duisburg unter allen rheinischen Hafenstädten an zweiter Stelle. Unmittelbar hinter dem führenden Ruhrort, was die Hafen-Umschlagszahlen anging.

Die Stadt Duisburg stellte erhebliche Geldsummen für weitere Hafenausbauten zur Verfügung. Auf diese Weise entstand von 1895 bis 1898 der Parallelhafen für den Kohleumschlag. In Ruhrort wurde seit 1903 mit einer neuen Erweiterung der Häfen begonnen. Dieser Wettbewerb der Häfen untereinander war wirtschaftlich nicht sinnvoll. Daher kam es 1905 in Verhandlungen zwischen der Stadt Duisburg und dem preußischen Staat, in dessen Besitz sich die Ruhrorter Häfen befanden, zur Bildung einer Interessengemeinschaft der Duisburger und der Ruhrorter Hafenverwaltungen.

Das Bild der Hafenanlagen ändert sich ständig, da es den wirtschaftlichen Trends angepasst werden muss. In den 30er Jahren wurden große Mengen Kohle umgeschlagen. In den 70er Jahren belegten auch Eisenerz und Mineralöl erste Plätze im Warenumschlag. Heute erfolgt in den Container-Terminals der hauptsächliche Warenumschlag.